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Seit 2016 unterstützt der Bundesverband Baustoffe – Steine und Erden als Trägerverband die Energieeffizienz-Initiative der Bundesregierung. In dieser Woche ist das Netzwerk bbs effizient in seine vierte Netzwerkperiode gestartet. „Ein effizienter Umgang mit Energie spart Kosten, optimiert Prozesse und schützt das Klima. Wir freuen uns, dass unsere Branche dieses wichtige Thema weiterhin aktiv vorantreibt“, erklärt Dr. Matthias Frederichs, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Baustoffe – Steine und Erden. Unter dem Titel bbs effizient 4.0haben sich 13 Unternehmen – darunter Betriebe aus der Zement-, Kalk-, Gips-, Mineralwolle-, Quarz- und Keramikindustrie – zusammengeschlossen, um sich ein gemeinsames Energieeffizienz-Ziel zu geben. Im Rahmen des Netzwerks tauschen sich die Verantwortlichen für Energiemanagement regelmäßig über die Wirksamkeit ihrer Maßnahmen aus. Die Laufzeit beträgt, wie bereits in den drei vorherigen Phasen, drei Jahre.

Trotz des erfreulichen Zuwachses auf 13 teilnehmende Unternehmen mahnt Frederichs jedoch zur Vorsicht: „Der wachsende bürokratische Aufwand auch im Bereich Energie stellt eine zunehmende Belastung dar. Während die Unternehmen engagiert an der Optimierung ihres Energieeinsatzes arbeiten, hemmt überbordende Bürokratie zunehmend die Umsetzung weiterer Einsparpotenziale“, so Frederichs. „Die Politik muss endlich auch bei der Bürokratieeffizienz Fortschritte machen – sonst gerät die Transformation ins Stocken.“ Als Beispiel nennt er das 2023 beschlossene Energieeffizienzgesetz, das in der nationalen Umsetzung über die EU-Vorgaben hinaus zusätzliche Dokumentationspflichten vorsieht. Von der neuen Bundesregierung erwartet Frederichs deshalb eine Rückführung auf das europäische Maß. Die Mitgliedsunternehmen zeigen sich zunehmend frustriert über die wachsenden staatlichen Auflagen und Einsparvorgaben. „Die Initiative wurde ursprünglich ins Leben gerufen, um auf ordnungsrechtliche Eingriffe zu verzichten“, erinnert Frederichs. „Wir haben in allen drei Netzwerkphasen unsere Ziele übererfüllt – und könnten noch deutlich mehr erreichen, wenn nicht immer größere Ressourcen für Planungs- und Nachweispflichten aufgewendet werden müssten.“ Schließlich sei das hohe Niveau an Energiekosten in Deutschland bereits Anreiz genug, um jeden Hebel für einen effizienteren Umgang mit Energie zu nutzen.

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Der bbs erklärt gemeinsam mit mehr als 100 Verbänden zum aktuellen Stand der Koalitionsverhandlungen:

"Während die Weltökonomie beständig wächst, verharrt Deutschland in der Rezession. Unternehmen und Betriebe geraten im Standortwettbewerb immer mehr ins Hintertreffen. Unser Land verliert an wirtschaftlicher Stärke. Stärke, die Deutschland braucht, um seinen Wohlstand, seinen sozialen Zusammenhalt und seine Sicherheit zu gewährleisten.

In den vergangenen Wochen hat sich die wirtschaftliche Lage dramatisch zugespitzt. Handelskonflikte eskalieren, die Inflation steigt, das Wachstum schwächt sich weiter ab – überall verdichten sich die Krisensignale. Inzwischen ist die Arbeitslosigkeit bei der Drei-Millionen-Marke angekommen. Die Fakten sind unbestreitbar, Deutschland steckt in einer schweren wirtschaftlichen Krise. Der Vergleich mit anderen Ländern zeigt, dass diese Krise vor allem hausgemacht ist. Deutschland hat nicht nur ein vorübergehendes, konjunkturelles, sondern insbesondere strukturelle Probleme.

Doch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Koalitionsverhandlungen zeigen sich von diesen Entwicklungen scheinbar unbeeindruckt. Ihre bisherigen Zwischenergebnisse sind unzureichend und tragen der sich zuspitzenden Lage in den Unternehmen und Betrieben nicht Rechnung. Was bislang vorliegt, ignoriert in vielen Bereichen die wachsenden wirtschaftlichen Herausforderungen. Eines ist klar: Schulden allein lösen keine Probleme. Ohne tiefgreifende Reformen wird es keinen nachhaltigen Aufschwung geben. Und nur durch neues wirtschaftliches Wachstum können Arbeits- und Ausbildungsplätze gesichert werden. Jetzt ist daher entschlossenes Handeln gefragt.

Es darf in den Koalitionsverhandlungen nicht darum gehen, wer sich symbolisch durchsetzt. Es kommt vielmehr darauf an, für unser Land die Weichen für mehr Wachstum und Beschäftigung zu stellen. Vor allem in den folgenden Bereichen muss ein Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD deutlich mehr Ambition zeigen, als es bisherige Zwischenstände erwarten lassen:

1. Deutschland nimmt bei der Höhe der Steuerbelastung für Unternehmen und Betriebe mit rund 30 Prozent international eine Spitzenposition ein, was sich zu einem erheblichen Standortnachteil entwickelt hat. Die Steuerbelastung der Unternehmen und Betriebe muss spürbar reduziert werden. Ziel muss es sein, die derzeitige Steuerbelastung der Unternehmen – zumindest schrittweise – auf ein international wettbewerbsfähiges Niveau von maximal 25 Prozent abzusenken.

2. Die sozialen Sicherungssysteme müssen dringend reformiert werden, um sie finanzierbar, zukunftsfest und generationengerecht zu gestalten. Für die Unternehmen und insbesondere lohnintensive Betriebe bedeuten steigende Beitragssätze ein Mehr an Belastung und eine Schwächung der Wettbewerbsfähigkeit. Bei den Beschäftigten führen sie zu weniger Netto vom Brutto.

3. Der deutsche Staat muss schneller und effizienter werden. Die künftigen Koalitionspartner müssen dem Abbau von Bürokratielasten für die Wirtschaft höchste Priorität einräumen. Berichts- und Dokumentationspflichten müssen systematisch abgebaut werden. Auch zeitraubende und umständliche Planungs- und Genehmigungsverfahren verhindern Investitionen und bremsen Innovationen in der Wirtschaft. Sämtliche Verfahren müssen über alle Fachgesetze hinweg vereinfacht und verkürzt werden.

4. Hohe Energiekosten sind zu einem wesentlichen Wettbewerbsnachteil der deutschen Wirtschaft geworden. Der Standort Deutschlandbraucht daher wieder international konkurrenzfähige Energiepreise (Strom, Gas, Wasserstoff) und mehr Versorgungssicherheit. Neben kurzfristigen Maßnahmen zur finanziellen Entlastung der Energieverbraucher sind zudem massive strukturelle Reformen zwingend notwendig, um die Energiekosten dauerhaft zu senken.

Nur wirtschaftliches Wachstum sichert Arbeitsplätze und den sozialen Zusammenhalt. CDU, CSU und SPD müssen sich jetzt für wirksame, strukturelle Reformen entscheiden. Der Standort Deutschland muss dringend wieder attraktiver werden – für Investitionen, für Innovationen und für all jene, die mit unternehmerischem Mut Verantwortung übernehmen. Es muss sich lohnen, in diesem Land ein Unternehmen zu führen. Wenn die künftige Bundesregierung das nicht schnell und konsequent ermöglicht, wird sich der wirtschaftliche Abschwung in den kommenden Jahren nicht mehr aufhalten lassen."

Die vollständige Erklärung und die mitzeichnenden Verbände finden Sie hier:

Der Bundesverband Baustoffe – Steine und Erden e.V. (bbs) hat zum fünften Mal seit 2012 seine Studie zur Nachfrage nach Primär- und Sekundärrohstoffen der Steine-Erden-Industrie in Deutschland vorgelegt. Unter dem Titel „Rohstoffnachfrage 2045 – Ressourcen sichern, Zukunft bauen“ zeigt die Analyse, dass auch in den kommenden zwei Jahrzehnten erhebliche Mengen mineralischer Rohstoffe wie Kies, Sand, Naturstein, Ton und Industrieminerale benötigt werden – und welchen Beitrag Sekundärrohstoffe leisten können. Ergänzend dazu hat der Verband ein Rechtsgutachten veröffentlicht, um konkrete Maßnahmen zum Abbau bürokratischer Hürden bei der Rohstoffgewinnung aufzuzeigen.

„Der Bedarf an Wohnraum, Infrastruktur, Windrädern, PV-Anlagen und Energieleitungen bleibt hoch – Deutschland ist auf mineralische Rohstoffe angewiesen“, betont Dr. Matthias Frederichs, Hauptgeschäfts-führer des bbs. Die vom RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung durchgeführte Studie schätzt den Rohstoffbedarf bis 2045 anhand von zwei wirtschaftlichen Entwicklungspfaden ab: In der sogenannten oberen Variante (0,9 % jährliches Wirtschaftswachstum) liegt der Rohstoffbedarf im Jahr 2045 bei 525 Mio. t – ein Rückgang um 5,4 % gegenüber 2022. In der unteren Variante (0,1 % Wachstum) fällt der Bedarf auf 452 Mio. t, was einem Rückgang von 18,5 % entspricht. Der Verband hebt hervor, dass angesichts der zuletzt schwachen Konjunktur eher vorsichtige Annahmen gewählt wurden – geht jedoch insgesamt von einem höheren Wachstum aus: „Die Basis der Infrastrukturmodernisierung bilden mineralische Rohstoffe. Das beschlossene Sondervermögen könnte somit die Nachfrage deutlich ankurbeln“, so Frederichs.

Weniger optimistisch fällt die Prognose bei Sekundärrohstoffen aus – etwa bei Recycling-Baustoffen und industriellen Nebenprodukten. Ihr Aufkommen liegt in der oberen Variante bei 94 Mio. t, in der unteren bei 88 Mio. t (–11,5 %). Die Sekundärstoffquote würde demnach 15,2 % (+/-0,0 %-Punkte) bzw. 16,3 % (+1,1 %-Punkte) betragen. Trotz großer Anstrengungen für mehr Kreislaufwirtschaft im Bausektor bleiben die Potenziale zur Steigerung der Sekundärstoffquote begrenzt. So entfallen durch den Kohleausstieg Nebenprodukte wie REA-Gips und Steinkohleflugaschen, und auch das Aufkommen an Roheisenschlacken geht infolge der Dekarbonisierung der Stahlindustrie zurück. Zudem spielt das Bauen im Bestand im Vergleich zu Abriss und Neubau eine immer größere Rolle, wodurch einer Zunahme des Aufkommens an Recycling-Baustoffen Grenzen gesetzt sind.

Rechtsgutachten zeigt Wege für Bürokratieabbau in der Rohstoffgewinnung auf
Angesichts dieser Ergebnisse will sich die Branche in der neuen Legislaturperiode verstärkt dafür einsetzen, den Zugang zu heimischen Rohstoffen zu erleichtern. „Unternehmen sehen sich zunehmend durch Bürokratie und strenge Auflagen ausgebremst – Genehmigungsverfahren sind heute ein echtes Existenzrisiko“, warnt Frederichs. In den vergangenen 20 Jahren ist die Zahl der Rohstoffbetriebe in Deutschland um mehr als ein Viertel gesunken.

Um konkrete Lösungsansätze aufzuzeigen, hat der bbs ein juristisches Gutachten bei Prof. Dr. Walter Frenz (RWTH Aachen) in Auftrag gegeben. Dies unterstreicht die zentrale Rolle der Rohstoffgewinnung für wirtschaftliche Entwicklung und Klimaschutz und formuliert einen 10-Punkte-Plan zur Vereinfachung und Beschleunigung von Genehmigungsverfahren. Dazu zählen unter anderem die Einstufung des Rohstoffabbaus als „überragendes öffentliches Interesse“ oder die Einführung einer Rohstoffsicherungsklausel zur Vermeidung von Versorgungsengpässen. Daneben sollten klare Fristen für die Bearbeitung von Genehmigungsanträgen sowie Stellungnahmen der Öffentlichkeit definiert werden. „Seit Jahrzehnten wird die Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsverfahren angekündigt, ohne das viel passiert ist. Wenn es die neue Bundesregierung mit ihren Ankündigungen zum Bürokratieabbau ernst meint, ist jetzt der Zeitpunkt für rasches Handeln gekommen.“, so Frederichs.

Berlin - März 2024 – Die Baustoffproduktion in Deutschland befindet sich weiterhin in der Krise: Nach aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes verzeichnete die Branche im Jahr 2024 erneut ein Minus von 6,5 %. Damit hat sich der negative Trend bereits im dritten Jahr in Folge fortgesetzt – insgesamt beträgt der Produktionsrückgang seit 2021 rund 25 %. Angesichts dieser alarmierenden Entwicklung fordert der Bundesverband Baustoffe – Steine und Erden (bbs), der rund 25 Branchenverbände mit 4.000 Unternehmen vertritt, ein Sofortprogramm von der neuen Bundesregierung, um den anhaltenden Kapazitätsabbau zu stoppen.

"Seit drei Jahren warnen wir vor Werksschließungen. Die schleichende Deindustrialisierung ist längst keine bloße Befürchtung mehr – sie wird Tag für Tag Realität", sagt Dr. Matthias Frederichs, Hauptgeschäftsführer des bbs. Besonders hart trifft es weiterhin jene Baustoffhersteller, die stark vom Wohnungsbau abhängig sind. So sank die Dach- und Mauerziegelproduktion laut Statistischem Bundesamt allein im Jahr 2024 um 12 % und liegt im Vergleich zu 2021 um mehr als 45 % niedriger. Auch andere Mauerwerkserzeugnisse wie Kalksandstein und Porenbeton mussten Produktionsrückgänge von bis zu 50 % hinnehmen. Der Negativtrend setzt sich auch in anderen Bereichen der Bauwirtschaft fort: Die Produktion von Transportbeton fiel 2024 um 12 % (-29 % seit 2021), bei keramischen Fliesen beträgt der Rückgang 7 % (-44 % seit 2021). Von den 12 statistisch erfassten Teilbranchen des bbs verzeichnen nur drei einen Produktionsrückgang von weniger als 20 % seit 2021.

Bedarf an Baustoffen bleibt hoch – doch Rahmenbedingungen bremsen Nachfrage

„Für die Unternehmen ist diese Situation frustrierend“, betont Frederichs. „Der Bedarf an mineralischen Baustoffen für bezahlbaren Wohnraum, energieeffiziente Gebäude und eine moderne Infrastruktur ist groß – doch die politischen Rahmenbedingungen verhindern, dass diese Nachfrage aktiviert wird.“ Im Hochbau sorge neben der weiterhin hohen Kostenbelastung vor allem die Unsicherheit durch ein unzu-reichendes Förderregime und zu hohe Bauauflagen für Zurückhaltung bei Bauherren. Im Tiefbau verursache die vorläufige Haushaltsführung des Bundes für Nachfragezurückhaltung und zusätzliche Verzögerungen bei wichtigen Infrastrukturprojekten.

Von der künftigen Bundesregierung fordert Frederichs verlässlichere Rahmenbedingungen. Förderprogramme müssen kontinuierlich zu denselben Fördersätzen laufen, ebenso darf es auf absehbare Zeit zu keinen weiteren Kostensteigerungen durch verschärftes Baurecht kommen. Darüber hinaus muss die Baukonjunktur so schnell wie möglich, idealerweise durch ein Sofortprogramm, wieder anlaufen. Der Wohnungsbau könnte in dessen Rahmen durch einen zeitlich befristeten Abschreibungs-Sonderbonus von 3 % „wiederbelebt“ werden. Für die sanierungsbedürftige Infrastruktur braucht es unmittelbar eine langfristige Investitionsoffensive mit gesicherter mehrjähriger Finanzierung. Damit der Gebäudesektor seinen Beitrag zum Erreichen der Klimaziele leistet, sollten zudem die Fördersätze für Maßnahmen an der Gebäu-dehülle angehoben werden. Daneben ist die Baustoffindustrie von immer weiter steigenden bürokrati-schen Auflagen und zu hohen Energiekosten betroffen. Hier braucht es dringend spürbare Entlastungen, um wieder wettbewerbsfähig zu werden.

Im vierten Quartal 2024 verzeichnete die Baustoffproduktion erstmals seit zweieinhalb Jahren wieder einen leichten Zuwachs von vier Prozent. Von Entwarnung zu sprechen, wäre aber angesichts der zu volatilen Rahmenbedingungen deutlich zu früh. Während die Auftragseingänge im Hochbau nach langer Talfahrt eine Seitwärtsbewegung auf niedrigem Niveau andeuten, bleibt die Entwicklung im Tiefbau unsicher – insbesondere, wenn sich die neue Bundesregierung nicht rasch auf einen Bundeshaushalt mit einem deutlichen Schwerpunkt auf Investitionen einigen kann. "Unter den aktuellen Bedingungen rechnen wir für 2025 mit einer Produktion auf Vorjahresniveau – bestenfalls", so Frederichs abschließend.

Als Praxispartner beteiligte sich der bbs am Projekt „Ganzheitliches Biodiversitätsmanagement in der Baustoffindustrie (GiBBS)”, um gemeinsam mit dem Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW), dem Institut für Landschaftsökologie der Universität Münster, dem Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels (LIB), dem NABU e.V. sowie dem MIRO - Bundesverband Mineralische Rohstoffe e.V. und dem Bundesverband der Gipsindustrie e. V. ein Konzept für den Artenschutz in kleinen, mittleren und großen Rohstoffunternehmen zu entwickeln.

Weitere Unternehmen sowie Naturschutzbehörden und Umweltverbände brachten sich in Dialogveranstaltungen. Die Ergebnisse des Projektes, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wurde, flossen in ein Handbuch ein, das nun veröffentlicht wurde.Das Handbuch verbindet die naturschutzfachliche und betriebswirtschaftliche Perspektive, um Biodiversität effektiv auf allen Unternehmensebenen zu verankern. Dazu vermittelt es, wie Unternehmen Biodiversitätsziele entwickeln und den Prozess wirksam steuern können. Es stellt zudem wichtige Artenschutzmaßnahmen vor, die teilweise schon mit geringem Aufwand umsetzbar sind. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem systematischen Monitoring der Arten: Das Handbuch zeigt in sieben Schritten, wie Unternehmen einen guten Überblick über relevante Arten an ihren Standorten erhalten.

Seit Anfang 2022 befindet sich die Baustoffindustrie in einer anhaltenden wirtschaftlichen Abwärtsbewegung. Die Produktion der Branche ist im Vergleich zu 2021 um etwa ein Viertel eingebrochen, wobei besonders vom Wohnungsbau abhängende Sektoren noch stärkere Rückgänge zu verzeichnen haben. Obwohl sich die Rückgangsraten allmählich abschwächen, dürfte sich die Baustoffproduktion 2025 gegenüber dem Vorjahr bestenfalls auf sehr niedrigem Niveau stabilisieren. „Wir blicken mit Ungewissheit auf das neue Jahr,“ sagt Matthias Frederichs, Hauptgeschäftsführer beim Bundesverband Baustoffe – Steine und Erden (bbs), „trotz eines immer realer werdenden Kapazitätsabbaus lässt sich noch nicht sagen, wann wir die konjunkturelle Talsohle endlich erreicht haben.“ Im Wohnungsbau setzen sich die rückläufigen Zahlen bei Baugenehmigungen und Auftragseingängen weiter fort. Die große Unsicherheit in der Gesamtwirtschaft führt zudem zu einem deutlichen Rückgang der Investitionen, gerade auch im Bauwesen. Daneben wird immer deutlicher, dass die öffentliche Hand, die bisher in der Hochbaukrise stabilisierend gewirkt hat, angesichts des Endes der Ampel-Koalition und der offenen Haushaltsentscheidungen für 2025 ihre Investitionstätigkeit reduziert. Dies betrifft unter anderem zentrale Projekte im Bereich der Bundesverkehrswege.

Insbesondere die im Februar anstehende Bundestagswahl wird daher laut dem Verband entscheidend sein, um das baukonjunkturelle Ruder herumzureißen. „Klimaschutz, Sozialstaat und Lebensqualität – all das hängt unmittelbar mit einer funktionierenden Wirtschaft zusammen.“, erklärt Frederichs. „Die neue Bundesregierung muss daher in den ersten 100 Tagen eine klare Wachstumsagenda aufsetzen“. Die Baustoffbranche erwarte einen spürbaren Abbau von bürokratischen Pflichten und ein Ende der Übererfüllung europäischer Vorgaben. Außerdem brauche es, so Frederichs, effizientere Planungs- und Genehmigungsverfahren für Infrastruktur und Rohstoffsicherung sowie einen verlässlichen und dauerhaften Zugang zu bezahlbarer grüner Energie. Damit der Wohnungsbau wieder anläuft, dürfe es mittelfristig keine baurechtlichen Verschärfungen geben, parallel muss zeitnah ein verlässlicher Pfad zur Umsetzung der EU-Gebäuderichtlinie entwickelt werden.

Doch bereits vor der anstehenden Wahl sollten laut Baustoffverband einzelne wichtige Vorhaben umgesetzt werden. Insbesondere ein Beschluss des Kohlendioxid-Speichergesetzes (KSpTg) sei nach Signalen der Zustimmung aus Union und FDP möglich. Frederichs betont, dass energieintensive Produktionsprozesse teilweise nur mit der Abscheidung, Speicherung und Nutzung von CO2 vollständig dekarbonisiert werden können. Nun komme es darauf an, dass auch SPD und Grüne dem wichtigen Gesetz zustimmen: „Die Minderheitsregierung muss noch im Januar entscheiden, ob sie für eine Politik steht, die effektiven Klimaschutz und wettbewerbsfähige Industrie klug miteinander verbindet. Das setzt auch ein wichtiges Signal für den 23. Februar.“ Mehr konsequentes Handeln sei generell ein guter Neujahresvorsatz für die deutsche Politik. Aber Frederichs verweist auch darauf, dass der neuen Regierung kaum Zeit zum Eingewöhnen bleibt. 2025 ist Deutschland nun zum zweiten Mal infolge ohne beschlossenen Haushalt ins neue Jahr gestartet. Sollte innerhalb der neuen Regierung bis zum Sommer Einigkeit hinsichtlich des Bundeshaushalts und der Wachstumsagenda bestehen, wäre dies bereits „ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.“

Der effiziente Umgang mit Ressourcen ist in den vergangenen Jahren zunehmend in den Mittelpunkt der politischen Debatten gerückt. So definiert die Europäische Union im Rahmen ihrer Taxonomie den Übergang in eine Circular Economy als eines von sechs zentralen Nachhaltigkeitszielen. Dem Bausektor kommt dabei eine herausgehobene Verantwortung zu, denn mehr als die Hälfte des deutschlandweiten Abfallaufkommens besteht aus mineralischen Bauabfällen, davon entfallen knapp 60 Prozent (58,7 Prozent) auf Boden und Steine.

Die Initiative Kreislaufwirtschaft Bau hat am 6. Dezember 2024 ihren 14. Monitoring-Bericht zum Aufkommen und Verbleib mineralischer Bau- und Abbruchabfälle veröffentlicht. Der Bericht basiert auf den amtlichen Daten des Statistischen Bundesamts und beschreibt die Situation im Jahr 2022. Bereits in den 90er Jahren haben sich die maßgeblichen Verbände der Baustoffindustrie, der Bauwirtschaft und der Entsorgungswirtschaft zur Initiative Kreislaufwirtschaft Bau zusammengeschlossen, um die mineralischen Bauabfälle einer umweltgerechten Verwertung zuzuführen und ihre Deponierung zu minimieren.

Von den insgesamt rund 208 Mio. Tonnen mineralischen Bauabfällen wurden in 2022 188 Mio. Tonnen einer umweltverträglichen Verwertung zugeführt. Erstmalig wurden damit über 90 Prozent der anfallenden Bauabfälle wiederverwertet. Während Bodenaushub nur zu knapp 87 Prozent verwertet werden konnte, liegt die Verwertungsquote der körnigen mineralischen Bauabfälle, wie Bauschutt und Straßenaufbruch, bei knapp 96 Prozent. Durch die zu RC-Baustoffen aufbereiteten körnigen mineralischen Abfälle konnten 13,3 Prozent des Bedarfs an Gesteinskörnungen ersetzt werden, mit Berücksichtigung der industriellen Nebenprodukte liegt die Substitutionsquote bei 17,9 Prozent. „Der Bausektor macht vor, wie Circular Economy funktionieren kann. Die Betriebe vermeiden die Deponierung, bereiten die Abfälle zu RC-Baustoffen auf und setzten sie dann erneut in Bauvorhaben ein. So werden natürliche Ressourcen geschont.“ sagt Dr. Berthold Schäfer, Sprecher der Initiative Kreislaufwirtschaft Bau.

Die beteiligten Verbände zeigten sich zufrieden mit dem Ergebnis. Da die Potenziale der mineralischen Bauabfälle in Bezug auf die stoffliche Substitution heute nahezu ausgeschöpft sind, reagieren die beteiligten Verbände allerdings mit Unverständnis auf die vom Bundeskabinett beschlossenen politischen Zielsetzungen im Rahmen der nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie, die Substitutionsquote zukünftig verdoppeln zu wollen. „Die Substitutionsquote hängt vom Gesamtbedarf an Gesteinskörnungen und dem Abfallaufkommen ab. Wir können nicht mehr als 100 Prozent der Abfälle verwerten. Da der Bedarf für Wohnungen, Infrastrukturen oder Energiewende deutlich größer ist als das Abfallaufkommen, kann die Substitutionsquote nicht beliebig gesteigert werden. Da zukünftig zudem mehr saniert und weniger neu gebaut werden soll, ist trotz aller Bemühungen zukünftig eher mit einem Rückgang der Substitutionsquote zu rechnen“ führt Schäfer aus. „Die Substitutionsquote ist daher nicht der richtige Maßstab für die Bewertung der Circular Economy-Erfolge im Bausektor.“

Mantelverordnung kein Motor für mehr Kreislaufwirtschaft
Der nun vorliegende 14. Monitoring-Bericht mit den Daten des Jahres 2022 stellt den letzten Bericht der Initiative dar, der auf dem Rechtsrahmen der LAGA fußt. Der nächste Bericht wird mit den Daten 2024 erstmalig auf dem Rechtsrahmen der bundeseinheitlichen Mantelverordnung basieren. Die Mantelverordnung ist seit August 2023 in Kraft und zeichnet sich durch nicht harmonisierte Grenzwerte zu angrenzenden Rechtsbereichen, mehr Bürokratie und höhere Kosten aus. Die Deponierung könnte dadurch zunehmen und die Verwertungsquote sinken. Die Initiative Kreislaufwirtschaft Bau fordert daher mehr Augenmaß von der Politik. „Ambitionierte Ziele im Bereich Circular Economy sind richtig, müssen aber realistisch an Aufkommen, rechtlichen Hürden und dem absehbaren Bedarf ausgerichtet sein.“, so Schäfer.

Am 5. Dezember kommt das „Bündnis bezahlbarer Wohnraum“ zum Abschlusstreffen mit Bundesbauministerin Geywitz in Berlin zusammen. Der Bundesverband Baustoffe – Steine und Erden (bbs) nimmt dies zum Anlass, um seine Positionen zur Bundestagswahl unter dem Titel „Deutschlands Zukunft bauen“ zu veröffentlichen. 22 bau- und industriepolitische Vorschläge zeigen auf, wie die Konjunktur wieder in Schwung kommen und industrielle Wettbewerbsfähigkeit am Standort Deutschland gesichert werden kann.  

„Der 23. Februar wird zum Tag der Entscheidung für den Industriestandort Deutschland,“ sagt Matthias Frederichs, bbs-Hauptgeschäftsführer, „doch Maßnahmen, die bereits vorher helfen, müssen auch vorher beschlossen werden. Beim Bündnistag 2024 sitzen alle wohnungsbaupolitischen Stakeholder am Tisch, um die zentralen Weichen für mehr bezahlbaren Wohnraum in den kommenden Jahren jetzt zu stellen.“ Mehr Planungssicherheit, keine weiteren Baurechtsverschärfungen und eine verlässliche, überjährige Ausgestaltung von Förderprogrammen zählen zu den Kernforderungen des Baustoffverbandes. Weiterhin sollten die verbesserten Abschreibungsbedingungen im Wohnungsbau entfristet werden, die Grunder-werbssteuer abgesenkt und Baugenehmigungen unbürokratisch verlängert werden. Dass nicht erst die Bundestagswahl abgewartet werden soll, begründet Frederichs mit der angespannten Lage auf den deut-schen Mietmärkten: „Jedem Politiker sei empfohlen, im Internet nach Wohnungsinseraten in einer großen deutschen Stadt zu suchen. Wir können schlichtweg nicht darauf warten, dass die neue Bundesregierung inklusive Koalitionsverhandlungen erst im Sommer handlungsfähig ist. Angesichts der aktuellen Mehr-heitsverhältnisse ist hier auch die Opposition in der Pflicht.“ Weiter verweist er auf die schwierige wirt-schaftliche Lage innerhalb der Baustoffindustrie, insbesondere in den Sektoren, die in den Wohnungsbau liefern, „nach dem Absturz von Baugenehmigungen stehen wir vor dem Abbau weiterer, dringend benötigter Kapazitäten, wenn wir noch weitere Zeit verlieren.“

Neben dem Wohnungsbau adressiert der Verband, der mit seinen Materialien am Beginn der Wertschöpfungskette Bau steht, weitere Themenbereiche von der Rohstoffgewinnung über die industrielle Produktion bis zur Anwendung. Beschleunigte Planungs- und Genehmigungsverfahren für die Rohstoffgewinnung finden sich ebenso in den Forderungen wie günstigere Energienebenkosten durch Absenkung der Übertragungsnetzentgelte sowie die Anerkennung des Produktstatus für mineralische Sekundärstoffe. Zudem wird die Übererfüllung europäischer Vorgaben („Gold-Plating“) abgelehnt. Darüber hinaus solle sich die Bundesregierung für ein Belastungsmoratorium und einen Abbau von Berichtspflichten auf europäischer Ebene einsetzen. Generell gelte es, so Frederichs, die Standortnachteile von Deutschland und der EU entschlossen anzugehen: „Nur wenn wir die strukturellen Probleme des Standortes, etwa die Energiekosten und die Bürokratieflut, lösen, wird es wirtschaftlich wieder aufwärts gehen.“

Der diesjährige Klimakongress des BDI - Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. stand ganz im Zeichen der Studie "Transformationspfade". Die vor einigen Wochen veröffentlichte Studie von BDI, Boston Consulting Group (BCG) und des Instituts der deutschen Wirtschaft hat eindringlich aufgezeigt, dass die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen am Industriestandort Deutschland erheblich verbessert werden müssen, damit Transformationsziele erreicht und zugleich industrielle Wettbewerbsfähigkeit am Standort Deutschland erhalten bleibt.

bbs-Hauptgeschäftsführer Dr. Matthias Frederichs verwies im Panel auf das aktuell schwierige Marktumfeld im Bausektor und forderte einen deutlichen Investitionsschub für Infrastruktur, Gebäudesanierung und Wohnungsbau. Die in der Studie prognostizierte Steigerung der Herstellkosten durch den Faktor Energie ist ein Alarmsignal für die gesamte Industrie und erfordert schnelles politisches Handeln. Auch bei der Umsetzung der Carbon-Management-Strategie der Bundesregierung, dem Aufbau einer CO2-Infrastruktur und den Rahmenbedingungen für CCU/S dürfen wir keine Zeit mehr verlieren. Planungssicherheit, Tempo und eine maßvolle Regulierung sind in diesem Bereich entscheidend, um die Klimaziele einhalten zu können.

Mit unserer bbs-Biodiversitätsdatenbank verfolgen wir das Ziel, eine fundierte Datenbasis zu schaffen, die die ökologische Bedeutung der Abbauflächen von mineralischen Rohstoffen beleuchtet. Dies ermöglicht nicht nur eine bessere Planung und den Schutz von Lebensräumen, sondern auch eine Sensibilisierung für die Rolle, die der Rohstoffabbau für den Artenschutz spielt.

Für die technische Umsetzung der Datenbank kooperieren wir eng mit unserem Partner WhereGroup GmbH. Für den neuesten Blog-Beitrag der WhereGroup wurde unsere Datenbankkoordinatorin Tanja Lenz interviewt, unter anderem zum Ziel des Projektes, Datenschutzanforderungen und zur Verbesserung der Usability.

Foto: Beispieldarstellung der punktscharfen Ergebnisse einer Monitoring-Erfassung

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