Ziele im Bereich
Umwelt
- Auflösung von Zielkonflikten bei Umweltregulierungen
- Weichenstellung für effizientesten Rohstoffeinsatz
- Nachhaltigkeit im Bausektor steigern
Ressourceneffiziente Produktion
Die Baustoff-Steine-Erden-Industrie setzt entlang der gesamten Wertschöpfungskette auf eine nachhaltige Entwicklung. Im produktions- und produktbezogenen Umweltschutz sind erhebliche Fortschritte erzielt worden. In punkto Klimaschutz arbeiten speziell die CO2-intensiven Sektoren der Branche an der Dekarbonisierung der Produktion. Beim CO2-effizienten Bauen kommt es auf einen technologieoffenen Innovationswettbewerb am Baustoffmarkt an.
Circular Economy pragmatisch weiterentwickeln
Durch Circular Economy im Bausektor sollen Primärstoffe eingespart und dafür vermehrt Sekundärstoffe, wie mineralische Bauabfälle und industrielle Nebenprodukte, eingesetzt werden. Der bbs unterstützt diese Ansätze schon seit Jahrzehnten. Die vom bbs koordinierte Reihe der Monitoringberichte „Mineralische Bauabfälle“ der Initiative Kreislaufwirtschaft Bau belegt für die vergangenen 25 Jahre, dass jährlich 95% der anfallenden körnigen mineralischen Bauabfälle umweltgerecht wiederverwertet werden. Die verbleibenden geringen Potenziale werden derzeit erschlossen. Insbesondere durch die zukünftige Nutzung von Betonbrechsanden bei der Betonherstellung und dem Einsatz von Beton- und Mauerwerksbrechsanden bei der Zementherstellung wurden Lösungen entwickelt, die nicht nur dem Ressourcen-, sondern auch dem Klimaschutz zugutekommen. Um den Einsatz von Sekundärstoffen zu vereinfachen, setzt sich der bbs u. a. dafür ein, dass mineralische Abfälle nach der Aufbereitung aus dem Abfallregime entlassen werden.
Vorrang für klimaschutzfördernde Anwendungen
Der Beitrag mineralischer Baustoffe zum Klimaschutz besteht insbesondere in der Langlebigkeit der damit errichteten Bauwerke. Baustoffseitig können durch die Reduzierung der „grauen Energie“ weitergehende Klimaschutzpotenziale gehoben werden. Im Vordergrund stehen dabei Emissionsreduzierungen bei der Zementproduktion und nachgeordnet bei der Betonherstellung. Der bbs unterstützt alle Entwicklungen, die darauf abzielen, den spezifischen Umweltfußabdruck mineralischer Baustoffe zu reduzieren. Dazu zählen u. a. der Einsatz von Sekundärstoffen als Klinkersubstitut oder Rohmehlersatz in der Zementindustrie oder die aktive Karbonatisierung rezyklierter Gesteinskörnungen für die Betonherstellung. Aufgrund des beschränkten Angebots geeigneter Sekundärstoffe spricht sich der bbs für eine stoffstromspezifische Vorrangregelung aus, denn bisher werden geeignete Sekundärstoffe im Geltungsbereich der Mantelverordnung verwertet, ohne damit nennenswert zum Klimaschutz beizutragen. Der bbs würde eine den Klimaschutz fördernde Vorrangregelung in der Nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie begrüßen.
Nachhaltigkeit und weitere Handlungsfelder
Im Bereich des Nachhaltigen Bauens unterstützt der bbs das Konzept des Bundes und den spezifischen Bewertungsansatz für die Ressourceneffizienz im Bauwesen. Die Entwicklung, Nachhaltigkeitsaspekte beim Bauen zu vereinfachen und damit mehr in Breite zu bringen, begrüßt der bbs. Allerdings wird das in Entwicklung befindliche Konzept „QNG-Basis“ diesem Anspruch noch nicht gerecht. Gemeinsam mit seinen Mitgliedern und Partnern macht sich der bbs bei vielen weiteren Themen für sachgerechte Lösungen auf nationaler und europäischer Ebene stark. Handlungsbedarf besteht u. a. bei der Umsetzung der revidierten europäischen Industrieemissionsrichtlinie oder der revidierten europäischen Bauprodukte-Verordnung, die zukünftig auch auf die Umwelt- und Nachhaltigkeitsleistung von Bauprodukten fokussiert.