Wohnungsbau

Ziele im Bereich
Wohnungsbau
- Wohnungsbaukrise abmildern - Investitionen in Neubau und Bestand stimulieren
- Bezahlbares Wohnen ermöglichen - Bauen schneller, einfacher und günstiger machen
- Dekarbonisierung im Gebäudesektor vorantreiben - Energieeffizienz steigern
Wohnungsbau stärken – soziale Verwefungen vermeiden

Die Zahl der neugebauten Wohnungen in Deutschland ist mit zuletzt gut 250.000 Einheiten (2024) angesichts der schwierigen Rahmenbedingungen deutlich rückläufig. Der Verlauf von Frühindikatoren wie den Baugenehmigungen lassen kurz- bis mittelfristig weiter einbrechende Zahlen erwarten. Dabei wirken sich die deutlich deutlich erhöhten Finanzierungskosten, die veränderten Förderbedingungen und die gestiegenen Baukosten aus.
Wohnungsneubau vorantreiben
Gleichwohl besteht angesichts von Zu- und Binnenwanderung und der zu geringen Bautätigkeit in der Vergangenheit ein weiterhin hoher Bedarf. Zu Recht hat die Bundesregierung „Bauen, Bauen, Bauen“ als eine ihrer Prioritäten genannt und sich im Koalitionsvertrag sinnvolle Maßnahmen vorgenommen, etwa die befristete Wiedereinführung der EH55-Förderung zur Aktivierung des Bauüberhangs, verbesserte steuerliche Förderbedingungen und die drastische Reduzierung der Baukosten. Diese Vorhaben müssen neben der bereits beschlossenen Aufstockung der sozialen Wohnraumförderung nun schnell umgesetzt werden, um den Wohnungsneubau zu stabilisieren und soziale Verwerfungen zu vermeiden.
Energetische Sanierung im Gebäudesektor
Der Gebäudesektor ist bei der Umsetzung der Energiewende von größter Bedeutung. Schließlich entfallen mehr als 30 Prozent des gesamten Energieverbrauchs und der CO2-Emissionen in Deutschland auf Gebäude. Im Fokus stehen dabei insbesondere Immobilien, die bis in die 1990er Jahre errichtet wurden, während neuere Gebäude aufgrund energieeffizienterer Bauweisen bereits relativ geringe Energieverbräuche aufweisen. Um das Ziel der Bundesregierung zu erreichen, bis 2045 einen klimaneutralen Gebäudebestand zu realisieren, muss die Sanierungstätigkeit deutlich ausgeweitet und der Energieverbrauch im Gebäudebestand deutlich gesenkt werden, damit der verbleibende Heizbedarf effizient mit erneuerbaren Energien (z. B. durch grünen Strom angetriebene Wärmepumpen) gedeckt werden kann. Nicht zielführend ist hingegen die weitere Erhöhung der Neubauanforderungen über europäische Vorgabenhinaus, da die geltenden Energiestandards im Neubau bereits hohe Effizienzgrade aufweisen und die mit weiteren Verschärfungen einhergehenden Mehrkosten und der höhere Aufwand gegenüber den erzielbaren Effizienzgewinnen unverhältnismäßig hoch sind. Um nicht nur die Heiztechnik zu dekarbonisieren, sondern auch die Energieeffizienz zu steigern, bedarf es verbesserter Förderanreize für die Sanierung der Gebäudehülle. Darüber hinaus müssen steuerliche Sanierungshemmnisse bei vermieteten Wohn- sowie Nichtwohngebäuden eliminiert sowie – wie im Koalitionsvertrag vorgesehen – die steuerliche Begünstigung von energetischen Sanierungen im Erbfall eingeführt werden.