Baustoff-Steine-
Erden-Produktion
Energie
Die Baustoff-Steine-Erden-Industrie ist mit einem Energiekostenanteil an der Bruttowertschöpfung von 18 % mehr als dreimal so energieintensiv wie das Verarbeitende Gewerbe insgesamt. So erfordern die Brennprozesse in einigen Industriezweigen einen sehr hohen Energieeinsatz. Entsprechend betragen die Energiekosten in Bezug auf die Bruttowertschöpfung je nach Subsektor bis zu einem Drittel. Beim Energiebedarf ist zu berücksichtigen, dass sich dieser im Lebenszyklus eines Gebäudes relativiert: Aufgrund der langen Lebensdauer mineralischer Baustoffe fällt die „graue Energie“ über die Jahre immer weniger ins Gewicht. Die eingesetzten Energieträger variieren und umfassen Kohle und Erdgas, aber auch Sekundärbrennstoffe wie z.B. Altreifen. Darüber hinaus wird u.a. für Brech- und Mahlprozesse elektrische Energie benötigt. Die Baustoff-Steine-Erden-Industrie hat das Ziel, bis 2045 klimaneutral zu werden. Hierfür ist die Umstellung auf CO2-neutrale Energieträger wie grünen Strom, Biomasse und Wasserstoff ebenso erforderlich wie die Speicherung nicht vermeidbarer Treibhausgasemissionen.
Energieverbrauch in der Baustoff-Steine-Erden-Industrie
Naturstein, Kies, Sand, Ton, Kaolin: einschließlich Naturwerkstein; Beton- und Gipserzeugnisse: einschl. Kalksandstein, Porenbeton, Mörtel usw.; Statistik bezieht sich auf Unternehmen mit 20 und mehr (Kies, Sand, Naturstein, Transportbeton: 10 und mehr) Beschäftigten
Investitionen
Die Baustoff-Steine-Erden-Industrie produziert aufgrund ihrer aufwendigen Abbau-, Aufbereitungs- und Brennprozesse kapitalintensiv. Entsprechend ist die Investitionstätigkeit hoch. 2022 lag die Investitionsquote (=Investitionen/Umsatz) bei 5,2 % und damit deutlich höher als im Durchschnitt des Verarbeitenden Gewerbes (2,9 %). Insgesamt wurden 2022 mehr als 1,7 Mrd. Euro in Maschinen, Grundstücke und Bauten investiert. Angesichts der stark eingetrübten Konjunkturlage ist für 2023 und 2024 allerdings von rückläufigen Investitionen auszugehen. Mittel- bis längerfristig dürften die Investitionen jedoch signifikant steigen, insbesondere aufgrund der notwendigen Dekarbonisierung der Industrie. Die Umstellung auf eine CO2-neutrale Produktion wird in den kommenden Jahrzehnten erhebliche Mittel binden. Sie erfordert daher verlässliche Rahmenbedingungen und eine angemessene Förderkulisse.
Investitionen und Investitionsquote in der Baustoff-Steine-Erden-Industrie
Statistik bezieht sich auf Betriebe von Unternehmen mit 20 und mehr Beschäftigten; Investitionsquote = Investitionen/Umsatz
Kostenstruktur
Materialeinsatz, Personal und Energie sind die wichtigsten Kostenbestandteile für die Unternehmen der Baustoff-Steine-Erden-Industrie. Dabei bestehen jedoch erhebliche Unterschiede zwischen den Bereichen Rohstoffgewinnung und Baustoffproduktion sowie in Bezug auf die Bedeutung energieintensiver Prozesse. Entsprechend ist die Bedeutung der Materialkosten etwa bei der Beton- und Mörtelherstellung höher als z. B. bei der Gewinnung von Kies, Sand, Ton und Kaolin. Subsektoren, in denen aufwendige Brech-, Mahl- und Brennprozesse durchgeführt werden, sind mit einem Energiekostenanteil an der Bruttowertschöpfung von bis zu 12 % deutlich energiekostenintensiver als der Branchendurchschnitt. Von entsprechend großer Bedeutung sind für diese Bereiche wettbewerbsfähige Energiekosten. Im Verarbeitenden Gewerbe insgesamt beträgt die Energiekostenintensität im Durchschnitt weniger als 2 %.
Kostenstruktur in den Branchen der Baustoff-Steine-Erden-Industrie
*inkl. Kalksandstein, Porenbeton; Sonstige Kosten umfassen Kosten für Leiharbeitnehmer, Lohnarbeit und weitere Kosten wie Frachtkosten, Werbekosten und Reisekosten; die Differenz zu 100% beinhaltet u.a. Unternehmerlöhne und den Gewinn (vor Steuern); die Statistik bezieht sich auf Unternehmen mit 20 und mehr (Kies, Sand, Naturstein, Transportbeton: 10 und mehr) Beschäftigten.